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Tag 1: Dublin – Belfast
Frisch und munter geht es nach dem Frühstück los in Richtung Norden. Etwa zwei Stunden dauert die Fahrt auf dem neu eröffneten „Peace Highway“, die uns durch eine grüne Hügellandschaft führt. Unterwegs stoppen wir an einer weniger bekannten Sehenswürdigkeit. Eine Ruinenstätte aus dem 10. Jahrhundert: Monasterboice. Hier siehst du die Überreste eines typisch irischen, freistehenden Rundturms. Diese kommen heute ausschließlich in Irland, Schottland und auf der Isle of Man vor. Auf dem anliegenden Friedhof sind noch einige der wunderschönen, von Hand gemeißelten Steinkreuze der Mönche aus dem 9. Jahrhundert zu bewundern.
Nun ist es nicht mehr weit bis nach Belfast. Diese Stadt hat einiges zu bieten. Wir empfehlen wärmstens die Black Taxi Tour (optional), welche durch die turbulente Vergangenheit der Stadt führt. Durch die republikanische Falls Road und die protestantische Shankill Road mit ihren jeweiligen Wohnvierteln, entlang der bunten Wandbilder und der berühmten Peace Wall. Die Taxifahrer sind waschechte Belfaster und kennen ihre Heimat genau – Geschichte hautnah!
Davon abgesehen ist Belfast eine super Einkaufsstadt und Ort für typisch irische Küche – alles ist günstiger als in Dublin. An die Geschmacksknospen richtet sich außerdem auch der St. George's Market mit seinen unzähligen Ständen lokaler Erzeuger von sowohl exotischen Gerichten als auch regionalen Spezialitäten.
Den Kulturhungrigen empfehlen wir den Crown Liquor Saloon, das Grand Opera House, den Botanischen Garten und die City Hall sowie die Queen's University. Belfast hat außerdem seinen eigenen schiefen Turm – Albert Clock. Wir werden in Belfasts historischem Universitätsviertel übernachten, wo es eine große Bandbreite an Bars jeder Preisklasse mit Musik, Speis und Trank gibt.
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Tag 2: Belfast – Giant's Causeway – Derry
Die Reiselust noch immer groß machen wir uns auf den Weg in den hohen Norden. Wir holen dich an deiner Unterkunft ab und fahren durch die Grafschaft Antrim bis an die Küste. Der erste Stopp des Tages sind die Dark Hedges, wohlbekannt bei allen Serienjunkies aus Game of Thrones. Die märchenhafte Allee wurde im 18. Jahrhundert von der Stuart Familie angelegt, um Besucher bei der Ankunft auf ihrem Landsitz zu beeindrucken – das klappt auch heute noch mühelos.
Wahre Fans von Game of Thrones entdecken abermals ein original Set – das Dörfchen Ballintoy taucht nämlich ebenfalls in einigen Szenen auf. Darüber hinaus befindet sich hier die berühmte Seilbrücke, welche zur Carrick-a-Rede Insel führt und eine 30 Meter tiefe sowie 20 Meter breite Schlucht überquert. Ursprünglich diente die Brücke den einheimischen Fischern, um Netze voll Lachs aus dem Meer hinauf zu ziehen. Für nur 5,60 Pfund, die der Instandhaltung zugute kommen, kannst du darüber laufen und den Blick in die Tiefe wagen.
Nun kommen wir zum Highlight unserer Tour – zumindest ist es das für die meisten unserer Gäste – dem Giant's Causeway. Die annähernd 40.000 sechseckigen Basaltsäulen formierten sich vor über 60 Millionen Jahren im Zuge von Vulkanaktivität. Soweit die Fakten. Viel spannender sind jedoch die Legenden, welche sich um die Entstehung dieses Naturwunders ranken. Viele Iren glauben lieber daran, dass er von dem Riesen Fionn erbaut wurde und sich hier nun seine enormen Fußspuren befinden. Zu den genauen Geschichten kannst du am besten deinen Tour Guide fragen. Der Eintritt in das brandneue Visitor Centre vor Ort ist gratis für dich.
Der nächste Punkt ist fast genau so spektakulär. Wir halten am sagenumwobenen Dunluce Castle, mitten auf einem zerklüfteten Basaltfelsen. Schon seit dem 18. Jahrhundert ist die Burg nicht mehr bewohnt und um die Ursache dafür ranken sich verschiedene Theorien. Zum einen sei das Brausen des Meeres den Bewohnern zu laut geworden, zum anderen im 17. Jahrhundert ein Teil der Burg mit dem Felsen ins Meer gestürzt, so dass ein Teil der Dienerschaft umkam und seither im Schloss herumspuken soll. Unsere Bleibe für die Nacht finden wir im geschichtsträchtigen Derry, wo Peadar O'Donnells Pub zu Guinness und traditioneller Musik einlädt.
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Tag 3: Derry – Galway
Unser letzter Tag bricht an und wir wollen ihn noch einmal richtig auskosten. Ein Einheimischer nimmt uns bei einem Stadtrundgang durch Derry und entlang seiner Stadtmauern mit auf die Reise durch die turbulente Vergangenheit. Du lernst, warum der Ort offiziell auch als Londonderry bekannt ist und erfährst die Umstände der langen und blutigen Belagerung im Jahr 1689. Der Guide führt uns hinunter in das Bogside Viertel, das im Jahr 1972 traurige Berühmtheit erlangte. Hier fand das sogenannte „Bloody Sunday“ Massaker statt, welches U2 zu ihrer Hymne „Sunday, Bloody Sunday“ inspirierte.
Danach vernehmen wir den Ruf der Vergangenheit, wenn wir durch die uralten Gründe von Creevykeel streifen. Dies ist eine Grabanlage, Court Tomb genannt, die noch aus der Zeit der Heiden in Irland stammt. Gewinne faszinierende Einblicke in die Welt und Lebensumstände der Menschen des frühen Mittelalters.
Irland hat unzählige weltbekannte Poeten hervorgebracht und nach einem der wohl berühmtesten von ihnen ist die Region benannt, die wir nun durchfahren: W.B. Yeats Country in Sligo. An seiner letzten Ruhestätte, der Drumcliff Abbey, halten wir an und können sein Grab besichtigen. Am Horizont ist der von ihm so häufig in seinen Gedichten erwähnte Berg Ben Bulben sichtbar.
Zu guter Letzt freut sich das fröhliche Galway auf unseren Besuch. Verbringe mit neu gewonnenen Freunden einen ausgelassenen Abend in dieser musikalischen Stadt, ob nun in einem typisch irischen Pub, in einem der hier wirklich vorzüglichen Fish and Chips Lokale oder bei einem Spaziergang entlang der Strandpromenade.
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Tag 4: Galway – Killarney
Auf unserem Weg hinunter nach Killarney befindet sich der wilde Atlantik ständig an unserer Seite und sorgt für geniale Anblicke – vielleicht kannst du sogar Delfine oder Wale sehen! Wir befinden uns in der Burren Landschaft. Diese Wüste aus Karstgestein ist schon über 300 Millionen Jahre alt und erfreut sich sowohl bei Wanderern als auch Bergsteigern großer Beliebtheit. Denn wer einen zweiten Blick wagt, entdeckt hier ganz unvermutet wunderbare Dinge: unterirdische Flüsse und Wasserfälle bahnen sich ihren Weg durch das Gestein und über 26 verschiedene Orchideenarten wachsen in der Region. Auch generell ist die Flora hier extrem ausgeprägt – dies ist der einzige Ort auf der Welt, an dem sich Pflanzen aus arktischen, alpinen und mediterranen Gefilden Seite an Seite wohlfühlen.
Erwarte das Unerwartete. Denn egal, was du auf Bildern der berühmten Klippen schon gesehen hast, der unvermittelte Anblick dieser enormen Dimensionen, während dir die Seeluft ins Gesicht pustet ist um ein Vielfaches beeindruckender, als man vorher denkt. Die Cliffs of Moher sind zwei Drittel so hoch wie das Empire State Building und erstrecken sich über einen zehn Kilometer langen Abschnitt der Westküste. Über 20 verschiedene Arten und insgesamt etwa 30.000 Vögel, wie beispielsweise Papageitaucher und Tölpel, nisten an den Felsen. Wenn du Glück hast, kannst du einige von ihnen bei einem entspannten Spaziergang an den Klippen beobachten. Außerdem hast du mit unserem Ticket auch freien Eintritt zur preisgekrönten „Atlantic Edge“ Ausstellung. In einem innovativen, unter der Erde liegenden Gebäude findest du dort Bilder, Ausstellungsstücke, Filmvorführungen und noch viel mehr, das sowohl Jung als auch Alt begeistert. Gestalte die Zeit ganz wie du möchtest!
Der letzte Halt des Tages ist in Adare. Dieses Städtchen wird regelmäßig zur saubersten Stadt Irlands gewählt. An den verwinkelten Straßen stehen Häuser, reetgedeckt und fröhlich bunt, in Reih und Glied und laden jeden Besucher ein, sich willkommen zu fühlen. Nach einer erholsamen Pause zum Füße vertreten geht es weiter nach Killarney, wo wir uns einen schönen Abend in einem der zahlreichen Pubs machen können.
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Tag 5: Killarney – Dingle
Tag 5: Killarney – Dingle
Beginne deinen Tag ganz wie du möchtest – vielleicht mit einer Pferdekutschfahrt, einem Ausritt durch den Killarney Nationalpark oder auch einem Stadtbummel durch die bunten Gassen, bevor wir uns dann wieder auf den Weg machen. Der Inch Beach, ein kilometerlanger flacher Sandstrand steht auf unserem Plan. Besonders beliebt ist dieser bei Surfern. Sogar bei schlechtem Wetter ist er immer einen Besuch wert, wenn nämlich die Berge rechts und links am Horizont ihre Spitzen in den Wolken verschwinden lassen.
Wir fahren den Slea Head Weg entlang und genießen die fabelhafte Aussicht der Küste inklusive der „Sleeping Giant“ Insel, den Blasket Islands und den vielen Bienenstockhütten, die schon vor etwa 4000 Jahren gebaut wurden. Diese Gegend wird auch als Gaeltacht bezeichnet, was bedeutet, dass die Einheimischen im Alltag noch das uralte gälische Irisch sprechen. Wenn du darauf achtest, kannst du es sicher mal hören, wenn die Bewohner ein Pläuschchen halten.
Zurück in Dingle bleibt dann genug Zeit, die malerische Stadt zu erkunden, einkaufen zu gehen, einen traditionellen Lunch zu genießen und in einem der vielen Pubs bei einem Guinness den Musikern zu lauschen. Ein bisschen unnützes Wissen am Rande: Dingle ist die Stadt mit den meisten Pubs pro Kopf in ganz Irland. Auf etwa 2000 Einwohner kommen ganze 52 Pubs. Ein Einwohner ist dabei wahrscheinlich nicht mitgezählt worden, da er im Meer lebt. Jedoch ist er ein felsenfester Bestandteil der Insel: der Delfin Fungie. Er entschloss sich 1983 dazu, hier sesshaft zu werden und erfreut seither Besucher sowie Einheimische. Unser Nachtquartier ist ganz in der Nähe in Annascaul, wo wir unser ganz eigenes Hostel beziehen – den Randy Leprechaun. Direkt angeschlossen ist der gleichnamige Pub, wo wir dir und allen anderen Gästen einen Willkommenstrunk spendieren, ganz wie es die irische Gastfreundschaft verlangt. Hier mischen wir uns unter die Einheimischen und trinken, tanzen, erzählen Geschichten und lachen. Erleben ganz einfach das typische Lebensgefühl einer echten irischen Dorfgemeinde, fern vom Trubel der Großstadt.
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Tag 6: Dingle – Dublin
Eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Schlösser wartet auf unseren Besuch: das Blarney Castle. Den Iren sagt man nach, sie zeichnen sich durch ihren besonderen „Blarney“ aus, soll heißen; ihre besondere Art des Erzählens. Diese Redewendung stammt unter anderem von eben jener Burg, die den Blarney Stone ganz oben in den Zinnen beherbergt. Der Legende nach erlangt ein jeder, der den Stein küsst, die Gabe des freien Sprechens, beziehungsweise der Wortgewandtheit. Lege dich also auf den kalten Schlossboden und recke dich über die Zinnen hinaus, um diese Gabe zu erhalten. Abgesehen von so verlockenden Aussichten lohnen sich auch die enormen Gartenanlagen und wilden Wälder des großen Geländes bei jedem Wetter. Der „Rock Close“ erscheint beinahe wie ein Urwald mit seinen exotischen Pflanzen und im „Poison Garden“ gibt es eine Vielzahl an verschieden giftigen Gewächsen zu bestaunen.
Zum krönenden Abschluss genießen wir alle miteinander noch ein letztes cremiges Guinness in trauter Runde und lassen die letzten 6 Tage Revue passieren. Das Guinness Storehouse am Rande von Dublin lädt uns auf eine interessante Reise des Bieres ein, welches fast jeder Mensch mit Irland assoziiert. Als Belohnung darfst du dir dein eigenes Bier zapfen. Beachte jedoch: ähnlich wie die Regel, dass man sich beim Zuprosten in die Augen schaut, wartet man hier dem Brauch nach mit dem Trinken, bis der gesamte Schaum aufgestiegen und das Bier komplett dunkel ist. Sláinte – zum Wohl!